Montag, 14. April 2014

Zwei Seen, Panorama und viele, viele Argumente ;-)

6 Gründe, die den Läufer an der Ausübung seines Sports hindern können


- Verletzungen. Der Klassiker. Kennt jeder, daher wird es auch nicht nötig sein, jede einzelne aufzählen zu müssen. Denn jeder Läufer hat sie schon mal durchgemacht. Mehr oder weniger häufig zumindest.
In den letzten Monaten beschäftigten mich und meine Schere mitsamt bunter Tapes insbesondere das rechte Knie sowie ab und an mal die Füße. Nur zwischendurch versteht sich. Selbstverständlich gab es auch viele, viele verletzungsfreie Tage oder Wochen. Diese ließen sich dann mit den unterschiedlichsten anderen Nichtlaufargumenten füllen

- Erkrankungen. Wir haben schließlich den Winter gerade erst hinter uns. Einen Winter, der diesen Namen eigentlich garnicht verdient hat. Um sich eine ordentliche Schnuddelnase mit wahlweise Bronchitits und Fieber zuzuziehen hat es aber bei den meisten gereicht. Ich gab mich erst nach 2 Wochen Fieber zufrieden und auch danach brauchte ich noch etwas, um wieder auf zwei Beinen stehen zu können.

- Arbeit. Endlich mal ein positiver Punkt, auf dieser negativ anmutenden Liste. Mich ereilte
im Januar die glückliche Nachricht, die gewünschte berufliche Umorientierung endlich in Angriff nehmen zu können.

- Pendeln. In Zusammenhang mit Punkt 3 ein großer Zeitfresser. Leider bin ich vom Ultra gerade zu weit entfernt, um mal eben die 55 km nach der Arbeit nach Hause zu laufen :-)

- Umzug. Auch wieder bezogen auf Punkt 3, der wiederrum Punkt 4 ablöst.

- Zweibeiner, die ihre Vierbeiner nicht unter Kontrolle haben. Jeder der mich kennt, hat ja die Geschichte in meiner ersten Arbeitswoche mitbekommen. Ich kann sowas ja schlecht für mich behalten. Für diejenigen, die es doch nicht mitbekommen haben: Ich fuhr mit dem Rad nach Hause. Sah einen Hund, drosselte zwar das Tempo, aber für den Hund offentsichtlich nicht genug. Er war nicht angeleint und entwischte seiner Halterin, rannte gegen mein Rad, ich landete auf dem Lenker mit Bluterguss und Schwellung auf Höhe der Milz. Krankenhaus. Verdacht auf Milzruptur wurde zum Glück aber nicht bestätigt, was nur blieb waren etliche Wunden und Prellungen. Und ich sag euch: Ne Rippenprellung mit trockenem Reizhusten ist schrecklich!
Ich möchte nur noch mal erwähnen, dass ich keinesfalls dem Hund die Schuld an der Misere gebe. Dennoch bin ich nach wie vor stinksauer auf die Halterin, die ihren Hund nicht anleinte und keinerlei Schuldbewusstsein zeigte. Gegenseitige Rücksichtsnahme wäre doch mal was feines!

Selbstverständlich ist die Liste ziemlich unvollständig. Aber ich bin schon zuviel vom Thema abgekommen.

Ich wollte damit nämlich nur nochmal belegen, wie wenig ich also trainieren konnte. Ja. das kennt man ja eh von den Läufern. Haben nicht trainiert, in der Nacht noch Magen-Darm gehabt, nix gegessen, Achillessehne entzündet, Fuß gebrochen, laufen aber Marathonbestzeit.

Nun gut. Schlechten Start ins Jahr, Rheinburgenweglauf absagen müssen. Noch schlechterer weiterer Verlauf bis hin zu 3 Wochen Laufpause im März und anschließenden 3 Wochen in denen ich je 1 Lauf machte, von denen ich nach dem längsten, mit seinen 18 km, kriechend zurückkehrte. Im Übertragenen Sinne aber nur.
Und ich litt 4 Tage an Muskelkater! Und ich konnte einfach keine 2 km mehr laufen, um das Dingen rund zu machen! Das ist jetzt sogar mein voller Ernst.

Zwei-Seen-Lauf

Am gestrigen Sonntag ging es dann bereits in aller früh zum vereinbarten Treffpunkt der LAG, an dem sich umweltfreundliche Fahrgemeinschaften bildeten. Das Wetter versprach bereits am frühen Morgen nur gutes, was sich natürlich auf die eh schon gute Laune übertrug.

Bei Ankunft herrschte in der Halle schon reges Treiben. Läufer überall. Was natürlich immer besonders schön ist, sind die vielen Bekannten Gesichter. Startnummer abholen, zum Bus und ab zum See!
Die Sonderbusse sind in dem Startgeld von 9 € für die 18 km bzw. 10 € für die 32 km Distanz inbegriffen.
Auch hier warteten wir wieder einige Zeit, bis alle Läufer und Walker eingetroffen sind, was mir persönlich jedoch nicht sonderlich lange vorkam, denn die Zeit verging wie im Flug bei den vielen Gesprächen die man so führte.

Mit einem Teil Der LAG Saarbrücken

Aber irgendwann ist das alles mal vorbei und wir müssen laufen. Ein riesiges Starterfeld machte sich also auf den Weg, um 18/32 km bei schönstem Wetter, schönster Landschaft und das ganz entspannt ohne Zeitmessung zu laufen.


Ich vereinbarte ein paar Tage vorher schon mit Mel zu laufen. Hans-Peter und Irene waren auch dabei, und so waren wir ein kleines Grüppchen. Mein Plan war an diesem Morgen noch, die 18 km Distanz zu laufen, diesem Plan ging ich auch lange nach. Doch irgendwann, ich weiß garnicht mehr wie es dazu kam, überzeugte mich Hans-Peter es doch mit der 32 km Distanz zu versuchen. Mit der Vorbereitung? Verrückt. Naja, ich sagte mal zu. Ich hatte ja immer noch die Option bei km 17 Richtung Ziel zu laufen. Denn das ist das tolle hier: Die Läufer sind die ersten 17 km gemeinsam auf der Strecke, was gemeinsames Traaaatschen ermöglicht.


Eigentlich kann ich jetzt auch ohne großes Tamtam kurz und schmerzlos auf den Punkt kommen: Km 17: Beinchen frisch, Gesellschaft angenehm, was will ich denn im Ziel?

Auch Werner wurde von den Vorteilen der langen Distanz überzeugt

Km 23:  was soll denn der Mist hier?
Km 24: Zuuuuuucker!!!!
Km 25: ich kann nicht mehr!!!
Km 26: Selbst Schuld. Autsch.
Km 27: Noch 5. Bisschen mehr als ne halbe Stunde. Oh gott. Ne halbe Stunde? Ne, dann lieber 5 km.
Km 28: Wandern. Ich will wandern!!! Und Zucker.
Km 29: Zuuuuuuuucker!!!! Und wandern. Aber ist nicht mehr.
Km 30: It's the final Countdown
oder so ähnlich ;-)
Hans-Peter und Mel blieben jedenfalls die ganze Zeit bei mir, obwohl sie wesentlich fitter waren. Was soll ich sagen, mir fehlt nunmal wirklich ehrlich das Training!
Dankeschön ihr zwei beiden!

Ich bin jedenfalls immer wieder gerne dort, bei diesem Lauf in angenehmer Atmosphäre. Ist er doch irgendwie was besonderes für mich. Ich lief dort vor 3 Jahren zum ersten Mal 18 km, vor 2 Jahren dann zum ersten Mal 32 km. Er war also jedes Mal der Schritt im Jahr für etwas größeres, denn kurz darauf folgten jeweils Halbmarathon bzw. Marathon. Und das Selbstbewusstsein, diese Distanz zu schaffen bekam ich jedesmal bei diesem Lauf ohne Stress und Zeitmessung. Also auch ein Danke an den Veranstalter, der diesen Lauf nun schon wesentlich länger -nämlich bereits zum 17. Mal- organisiert.

Für die, die es gerne etwas kürzer angehen möchten werden selbstverständlich auch kürzere Distanzen angeboten. Einfach mal reinschauen: Zwei Seen Panorama Lauf

Vielen, vielen Dank für die tollen Bilder, die mir Hansmartin Schweitzer zur Nutzung zur Verfügung stellte. Mehr Läufer (und Läufe) gibts auf seiner Seite zu sehen: http://1000-fotos.de/ Und wer sich auf den Bildern besonders gut gefällt, hat die Möglichkeit den Preis, den es ihm Wert ist in Form von einer Spende an Karunya e.V. zu entrichten und erhält dafür die Dateien :-)

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