Montag, 21. Oktober 2013

Hart, härter, Croft meets Rambo

Strongmanrun, Tough Guy, Tough Mudder, Toughrun. Verschiedene Bezeichnungen, die doch alle eine Gemeinsamkeit haben: Eine Menge Erwachsener, die im Matsch spielen und von manch anderem Mensch belächelt werden, weil das ganze doch sehr einem Bundeswehrübungsplatz gleicht- nur eben für Leute die es dorthin nicht geschafft haben (wollen).

Bei uns zu Hause, im schönsten Bundesland der Welt, nennt sich das ganze Toughrun. Erstmalig wurde die Veranstaltung im Jahr 2011 ausgetragen. Bei dem 3. Termin dieser Art hatten die Veranstalter also nochmals Zeit, die Gemeinheiten wie auch das drumherum auszubauen und damit zu optimieren. Auch das Teilnehmerlimit
wurde nochmals angehoben auf 500.
Das ganze fand, wie auch schon in den Vorjahren, auf dem Utopion Gelände in Oberbexbach statt.
Eigentlich ein Larpgelände (also ein Gelände, auf dem Live Rollenspiele stattfinden), so also prima geeignet für eine Schlammschlacht dieser Art.
Sieger beim Toughrun ist nicht, wer die Hindernisse in Rekordzeit überquert, Sieger ist jeder der ins Ziel kommt. So gab es auch keine Zeitnahme, was zu einem wirklich stressfreien Lauf mit einer Menge Spaß für unser Team wurde.  Geehrt wurden das schmutzigste Team sowie der schmutzigste Einzelstarter, das Team mit dem besten Teamzusammenhalt, der Läufer mit der größten Fairness (dazu später mehr!), beste Fanunterstützung, Most sexiest Team in Contest, und der Zombi-Sonderpreis Matsching-Dead wurde ebenfalls vergeben.

"Borats Erben" - Most Sexiest Team in Contest
"Angriff des Killerinsekts" - Bester Teamzusammenhalt

"Betriebssportgruppe des St. Nikolaus Hospitals Wallerfangen" - Zombisonderpreis Matsching Dead


"Wild Hogs" - beste Fanunterstützung

Wir fanden uns als Team, welches neun Mitglieder zählt "Croft meets Rambo" zusammen- wie der Name es also erahnen lässt die Damen als Lara Croft, die Herren als Rambo. 

Die Wettervorhersagen waren schon mal phantastisch. Zumindest für nicht ganz so "toughe" Frostbeulen :-) Von 20° C wurde im Vorfeld berichtet. Start um 11:00 war auch human, und blauer Himmel. Was will angehender Toughrunner da mehr? (Noch mehr Schlamm, Regen, Wolken, 5° C vielleicht?

Angekommen reihten wir uns gleich schonmal ins Starterfeld ein, wir waren nämlich ein klein wenig spät dran. Kurzes umschauen, wer hier sonst noch so rumläuft- nix mit den "üblichen Verdächtigen", die man doch sonst immer so trifft, dafür viele wirklich lustige Kostüme. Da hatten sich einige Teams richtig viel Mühe gegeben.



Wegen des großen Starterfeldes plante der Veranstalter in diesem Jahr die Läufer in 2 Gruppen starten zu lassen. PLANTE. Das ganze erwies sich aber als nicht so einfach.
Man stelle sich eine große Menschenmasse vor. Hinter dieser ein Absperrband, gehalten von 2 Helfern hinter welchem sich nochmals einige Läufer befinden. Der 1. Startschuss ertönt, die 1. Läuferschar sprintet los. Und die, die hinter dem Absperrband stehen laufen auch einfach los. Das war's dann also mit 2 Startgruppen. Die Idee war aber wirklich gut! :-)

Der Rundkurs ging über eine Strecke von 4,2 km welcher drei mal zu durchlaufen war.

Zunächst ging es über nasse Wiesen, einen kleinen matschigen Abhang und noch mehr nasse Wiese zum
1. Hindernis: "Die Rutsche"
Mein persönliches Lieblingshindernis. Hierbei rutschte man einen Abhang welcher mit einer Plane bedeckt und mit regelmäßiger Bewässerung rutschig gehalten wurde hinab. Und landete dabei mitten im Matsch. Schööön :-) Von Runde zu Runde rutschte ich übrigens weiter. Lag wohl daran, dass der immer mehr zunehmende Matsch auch keine große Bremswirkung mehr darstellte.





Über Wiesen und durch den Wald geht es weiter zum 2. Hindernis. Moment. 2. Hindernis? Nein. Erstmal anstehen:

Nach gefühlten 10 Minuten gehts dann aber endlich weiter zum
2. Hindernis "das Schlammloch"
es ist schlammig, es ist dreckig, es ist sumpfig und es stinkt. Und wir haben trotzdem Spaß dabei, es zu durchqueren. Dieses Hindernis erfordert doch deutlich mehr Geschick als das erste, bleiben doch hier dem ein oder anderen die Schuhe stecken. Unser Team hat vorgesorgt: Wir haben uns die Schuhe mit Klebeband an die Füße bzw. Beine geklebt. Das ganze hält aber auch nur eine Runde, die Herausforderung war wohl zu groß für den Kleber. In der 2. Runde muss mich Michael U. aus dem Sumpf retten als ich Knietief eingesunken bin und mich vor lachen nicht mehr befreien kann. Mir fehlte einfach die Kraft. In der 3. Runde nahm ich dann den Umweg. Mein Plan: Ich schwimme da durch. Auch das hat leider nicht funktioniert. Bin dann nämlich ziemlich schnell auf nicht mehr ganz so tiefe Stellen gestoßen. Aber immerhin hat mich das Schlammmonster nicht behalten. Ich kam wohlbehalten wieder raus!


Direkt hinter dieser Schikane folgt erstmal ein steiler Pfad. Kleine Kletterpassage am Rande- so macht das Spaß. Je nasser  der Untergrund wird (also je mehr Runden wir durchlaufen) desto mehr schlittert man auch auf diesem Weg umher.
Oben angekommen durften wir uns wenige Schritte erholen, ehe es auf ähnlich fiese Weise wieder bergab ging:
Vorbei an der Versorgungsstation über Wiese und durch den Wald hatten wir einige Zeit um uns mental schonmal auf den nächsten Schreck vorzubereiten.
3. Hindernis: "Der Dungeon"
Ein verdunkeltes Loch von sumpfiger Konsistenz welches einem Labyrinth gleicht. Das ganze ist auf allen vieren, am besten in Bauchlage zu durchqueren.

Wir laufen eine Schleife und kommen zum 2. Mal in der Runde an der Verpflegungsstation vorbei.
Das nächste Hindernis folgt:
Hangelstrecke und Battlefield mit pinkfarbenem Schleim
zunächst durch das klassische Reifenhindernis. Das darf bei einem Lauf dieser Art genausowenig Fehlen wie der Matsch. Das gehört dazu wie Willi zu Maja, wie das Matterhorn in die Schweiz oder das Stethoskop zum Arzt. Zwischen den Reifen und der Hangelstrecke bleiben dem Toughrunner ca. 10 meter in dem er von fleißigen, fröhlichen Mädels mit einem Gartenschlauch "gesäubert" und mit Schleim bespritzt wird.
Darauf folgt dann noch ein großer Schuttcontainer, gefühlt mit Schleim, dessen Ursprungsfarbe am Vortag noch sehr mädchenhaft war, nun aber eher nach einer großen Menge "Magen-Darm" aussah.
In diesem Container befand sich als Tauchhindernis noch ein Reifen, welcher aber mit steigender Zahl der Teilnehmer die dieses Hindernis durchlaufen haben immer sichtbarer wurde. (Der Schleim wurde eben einfach beim rausfallen verteilt). Wenige meter später galt es die Augen aufzuhalten, sonst wäre man geradewegs hineingerannt ;-) Niedriger Stacheldrahtzaun. Kriechen. Olè!










Noch ein kurzes Stück Wiese, ein kleines Stück Asphalt und es ging zum
7. Hindernis "Der Strohberg"
Ein Turm aus Heuballen, in maximaler Höhe von dreien.
Dieses Hindernis brachte unserem Rambo Sascha den Preis für den fairsten Teilnehmer ein. Zunächst einmal muss ich sagen, dass all unsere Männer wirklich außerordentlich hilfsbereit waren (was man bei allen Teilnehmern beobachten konnte, nicht nur Teamintern). Aber Sascha opferte in jeder der 3 Runden seinen Rücken, machte das "Bänkchen", sodass wir Frauen bequem hochkrabbeln konnten. Das sah ein Helfer, gab das ganze an die Orga weiter und wir durften unseren Gentleman Rambo bei der Siegerehrung bejubeln.

8. Hindernis "Die Mauer"
Zuletzt galt es, 2 Mauern unterschiedlicher Höhe zu überwinden. Auch hier wieder einmal ein ziemlicher Kraftakt für die Arme, der aber durch die Mithilfe unserer männlichen Teamkollegen wesentlich erleichtert wurde.





Ab hier waren es nur noch wenige Meter, bis wir die Runde durchlaufen hatten.
Hier ist wohl klar, dass das ganze von Runde zu Runde etwas anstrengender wurde.

Nach Runde 3 dann endlich der Zieleinlauf.



Wir wurden gemeinsam auf der Bühne abgelichtet, danach hieß es nur noch: gröbsten Schmutz beseitigen und ab nach Hause. In die warme Dusche!


 Hände hoch!

 Wir alle im Ziel

Mit Saschas "Pokal"

Alles in allem kann ich sagen, ein Lauf der wirklich sehr viel Spaß gemacht hat. Nicht zuletzt, weil hier doch der Gedanke der Gemeinschaft sehr im Vordergrund stand. Der zweite Grund, weshalb solche Läufe einfach Spaß machen ist wohl, dass man sich mal so richtig dreckig machen kann. Wenn die Mama das wüsste ;-)
Fazit zu der Organisation: Zu bemängeln habe ich nur, dass in der 3. Verpflegungsrunde die Getränke leer waren. Natürlich kann man einen Lauf mit knapp 13 km auch mal ohne Getränke durchstehen. Die meisten können das. Aber passieren sollte das trotzdem nicht.
Auch an die Nudeln kamen wir nicht ran. Woran das lag, kann ich leider nicht sagen. Ansonsten top, ist es doch auch sehr anstrengend, solch ein Event auf die Beine zu stellen, gerade wenn das Starterfeld um ein vielfaches gewachsen ist.

Mehr Bilder (und lustige Kostümierungen) gibts auf der Seite des Veranstalters: www.toughrun.de
Oder auf der Facebook Seite: Tough Run Saar



2 Kommentare:

  1. Sehr schöner Blog :-) und super Fotos! Darf ich mir zwei der Fotos auf denen wir drauf sind runterladen? Wir haben eurem Rambo übrigens den sich langsam auflösenden Munitionsgürtel hinterher getragen ;-) LG Heulsuse Tina

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  2. Hallo Tina!
    Danke für das positive Feedback :-) Ein Teil der Bilder ist ja (mit freundlicher Genehmigung ;-) ) der Tough Run Veranstalter. Die von mir kannst Du Dir natürlich gerne runterladen und verwenden.
    Liebe Grüße

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